Die Kehrseite sauberer Windschutzscheiben

Bericht in der LZ über das dramatische Insektensterben in Deutschland

Nicht nur der LZ, sondern fast allen Medien unserer Republik war der dramatische Rückgang der Insekten eine Meldung wert. Die Faktenlage ist eindeutig. Datensammlungen von vielen ehrenamtlichen Insektenkundlern seit 1989 liegen vor und die Auswertung seriöser Wissenschaftler beweisen, dass wir bis heute mit einem Insektenschwund von ca. 75 % zu rechnen haben. Ein fachkundiger Blick über die Monotonie unserer üppigen Agrarlandschaften gibt uns die Gewissheit, wem wir unsere sauberen Windschutzscheiben zu verdanken haben. Warum in Folge kaum noch Schmetterlinge herumflattern, keine Lerche sich trillernd in die Lüfte schwingt, Rebhühner, Fasanen, Feldhasen und Greifvögel fast ausgestorben sind. Alle wissen es, nicht aber Agrarminister Schmidt CSU, mit seinem Konsortium aus Bauernverbandsfunktionären und Industrielobbyisten. Wie immer fühlen sich diese Befürworter unserer „modernen und alternativlosen“ Agrarindustrie verleumdet. Verfolgt von den vielen grünen Spinnern und Träumern aus Umweltverbänden und Tierschutzorganisationen.

Wer von uns jemals als Wanderer in einer naturbelassene Bergwiese z. B. im Allgäu gerastet hat, der hört, wie es surrt, summtund brummt. Er sieht ein vielseitiges Blütenmeer und er riecht die unterschiedliche Pflanzenwelt.

Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen reinigen Wasser und Luft und sorgen für fruchtbare Böden. Intakte Selbstreinigungskräfte sind der Garant für saubere Flüsse, Bäche, Trinkwasser und gesunde Nahrungsmittel.

Ökosysteme sind allerdings nicht beliebig belastbar und man überschüttet sie z. B nicht ohne verheerende Folgen mit jährlich über 30 000 to chemischer Substanzen, so genannten Herbiziden, Fungiziden und Pestiziden. Sekundär sind auch Aussagen von Wissenschaftlern z. B., ob ein Herbizid wie das Glyphosat wahrscheinlich Krebserregend ist oder wahrscheinlich auch nicht. Jedes Mittel und das ohne Ausnahme, was wirken soll, hat schädigende Nebenwirkungen. Das ist in der Medizin nicht anders wie bei Spritzmitteln. Wir entscheiden jedoch am Ende darüber, das Präparat einzunehmen oder lieber nicht. Bei unseren Lebensmitteln wird es bereits problematischer.

Als gelernter Landwirt und Bauer denke ich so manch einmal, man müsste Gott spielen und nicht die Pflanze gentechnisch verändern, sondern den Menschen.

„Diese Wirtschaft tötet“, so jedenfalls Papst Benedikt in seinem „Evangelia Gaudium“ (Freude des Evangeliums). Ziemlich am Anfang unserer Nahrungsmittelkette stehen die Insekten, die vor Jahren noch unsere Windschutzscheiben verunreinigt haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.