Leserbrief LZ vom 17/18. Dez. 16. Exporteure sind auf billige Masttiere angewiesen

Hallo und herzlich Willkommen auf meiner Webseite

Sicherlich sind Sie durch einen meiner Leserbriefe auf mich aufmerksam geworden. Sie machen es sicherlich wie auch ich, Falls mich eine Person, ein Schreiber besonders interessiert, dann google ich.

Ansonsten bin ich ein ganz normaler Bürger, der als Rentner die Liebe zum Schreiben neu entdeckt hat. Ja, ich schreibe gern Leserbriefe und hoffe auf möglichst viel Feedback. Ob telefonisch oder per Mail.

Mein Schwerpunkt als gelernter Landwirt ist natürlich die Landwirtschaft, die ökologische, wie ichs vor ca. 50 Jahren selbstverständlich erlernt habe. Das versteht sich. Ernährung, sowie das Kochen gehören zu meinen Hobbyaktivitäten.

Obwohl ich leider kein Studierter bin, versuche ich stets mit der Seriosität einer Examens- oder Doktorarbeit vorzugehen. Ich trage lediglich Dinge vor, die z. Zt. als gesicherte Erkenntnisse gelten. Ich recherchiere selbst oder gebe zumindest einen Quellenhinweis preis. Darüber hinaus nehme ich mir natürlich heraus, eine subjektive Meinung zu haben, die sie gern auch kritisieren oder hinterfragen dürfen.

Leserbriefe werden erfahrungsgemäß von der Redaktion jedoch gern verändert oder gekürzt und verlieren somit einen Großteil ihrer Kernbotschaft und natürlich ihren Unterhaltungswert.

Nun habe ich diese Plattform eingerichtet, an der ich zum besseren Verstehen zumeist noch einmal die Hintergründe deutlich mache kann und meinen Originaltext zur allgemeinen Diskussion präsentieren kann.

Ich möchte das Urteil des Lesers und nicht wie täglich, dass der Redaktion bzw. des Redakteurs kennen lernen.

Also, wenn Ihnen danach ist, dann Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an.

Ich verbleibe, mit herzlichen Grüßen

Ihr Rudolf Krome, Holzstraße 4, 32 758 Detmold, Tel.. 05231 31845 e-mail rudolf@rudolfkrome.de

Exporteure sind auf billige Masttiere angewiesen

so die Headline in der LZ vom Wochenende

Originaltext:

Bäuerliche Fleischerzeuger exportieren nicht

Beitrag in der LZ vom 08. Dez. 16: Fleischerzeuger müssen exportieren
Dr. agr. Wilhelm Jaeger stellt sich den Fragen Paderborner und Lippischer Landwirte.

Rund150 interessierte Landwirte aus Paderborn und Lippe kamen auf Einladung der Sparkasse Paderborn-Detmold nach Lichtenau. Ein Marketingexperte aus dem Hause des Fleischbarons Clemens Tönnies Dr. agr. Wilhelm Jaeger referierte über Fleischverarbeitung und exportorientierte Vermarktung.
Der Tenor des PR-Referenten hieß laut LZ: „Fleischerzeuger müssen exportieren“.
Beim Lesen meiner LZ glaubte ich bereits an eine Informationslücke, denn mir waren bisher keine Erzeuger bekannt, also Landwirte, die gleichzeitig ein dementsprechendes Exportunternehmen führen.
Oder will man uns lediglich suggerieren, dass wir Bauern mit den agrarindustriellen Globelplayern auf Gedeih und Verderb, also alternativlos in einem Boot sitzen.
Die zitierte Exportabhängigkeit gilt sicherlich für den Industriellen aus Rheda Wiedenbrück, zumindest wenn man wie er einen Umsatz von größer 6 Milliarden € anstrebt.
Weiter heißt es in der LZ, Tierhalter fühlen sich von der öffentlichen Kritik zu Unrecht diffamiert und da frage ich mich, warum wohl? Denn Medien berichten fast täglich über Lebens- und Futtermittelskandale, über Medikamentenmissbrauch und Glyphosateinsatz. Wir sehen Bilder von Kälberleibern, herausgeschnitten aus den Schlachttieren, Filmausschnitte über das Schreddern von Eintagsküken, oder abgeschnittene Ringelschwänze bei Mastschweinen. Am Ende der Produktionskette steht Tönnies mit seinen widerwärtigen, Schlacht- und Zerlegeprozessen. Seine Arbeitsmethoden erinnern an die Anfänge des Industriezeitalters.
Nein, nicht die Verbraucher wollen immer nur billig. billig. Es sind die Exporteure. die auf billige Masttiere angewiesen sind und um ihre Marktkonformität, gegen die mächtigen US-Konzerne kämpfen. Unsere staatlich geförderten Überschüsse (Fleisch, Milch) drücken permanent die Preise für Rohware in Deutschland.
Tönnies schlachtet und zerlegt die geschundenen Kreaturen, industriell und rationell wie am Fließband der Autobauer. Tausende von Dumpinglöhner aus Osteuropa takten unter seinem Diktat und im Akkord.

Liebe Bauernkollegen, wollen wir diese Gefahren, stur und penetrant mit moderner Lebensmittelproduktion umschreiben oder womöglich noch mit dem längst überstrapazierten Begriff von Merkels „Europäischen Werten“.
Bereits beim Anblick dieser „Sauerei“ wird mir übel. Meine einst üppigen Grillparties gehören zur Vergangenheit und es werden mehr und mehr, die sich verweigern und nach Alternativen suchen.

Warum aber bietet neuerdings die Sparkasse-Paderborn-Detmold einem Vertreter der mächtigen Fleischindustrie eine solche Eigen – PR?
Nun, ganz einfach. CDU-Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat noch rechtzeitig vor den Wahlen sein Herz für Landwirte neu entdeckt und breitet seinen Rettungsschirm über die in Not geratenen aus. Er hilft den überschuldeten Viehhaltern mit Kreditzusagen und neuerdings mit staatlichen Bürgschaftszusagen. So weit sind Deutsche Landwirte bereits gekommen. Der eigene Grund und Boden reicht mehr als Sicherheit.
Prima Herr Schmidt, Kühe, die man noch ne Weile melken will, schlachtet man nicht gleich. Herzlich Willkommen also bei Ihrer Sparkasse Paderborn-Detmold. Die Alternative kann jedoch nur lauten: Bauer. bleibe im Land und zwar im Lippenland und nähre Dich redlich. Aber alle anderen auch.

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